Neuseeland - Südinsel (Teil 2)

Nach den Sounds fuhren wir weiter in die Catlins, eine schöne Gegend im Südosten Neuseelands. Dominierend sind hier die vielen weiten weiss gepunkteten Weiden; Schafe, Schafe und noch mehr Schafe. In Curio Bay übernachteten wir auf dem abgelegenen Campground am Meer. Direkt neben dem Camping gibt es einen versteinerten Wald zu bestaunen. Allerdings hatten wir mehr Freude an den Yellow-Eyed Pinguinen, welche nebenan vom Meer zu ihren Nestern und zurück watschelten.
Weiter in Dunedin war das Wetter für einmal nicht auf unserer Seite und es regnete. Auch sonst gefiel uns die Stadt nur mässig. Einziger Höhepunkt war die Santa Parade, in welche wir auch diesmal völlig unvermittelt gerieten. So richtig wollte aber auch jetzt noch keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Und doch, etwas Advent konnten wir einen Tag später bei einem Besuch bei der Schweizer Farmer-Familie Frey in Riversdale feiern. Wir durften bei ihnen den Samichlausabig mit Meiländerli und Chlaussäckli verbringen.
So ganz wollten wir Glenorchy, welches wir zuvor wegen dem guten Wetter am Doubtful
RouteburnTrack
Sound von der Liste gestrichen hatten, nicht aufgeben. Wir nahmen nochmals einen Anlauf, fuhren durch Queenstown und die schöne Strecke dem See entlang nach Glenorchy. Die Landschaft hier ist wirklich einmalig und diente als Drehort für einige Szenen aus der „Lord of the Rings“-Trilogie. Noch einmal wollten wir die Wanderschuhe hervor nehmen und suchten uns dafür den Routeburn Track aus. Eigentlich verbindet dieser auf einer Dreitageswanderung die Southern Lakes (Region Queenstown) mit dem Fjordland im Süden. Natürlich wollten wir aber wieder zu unserem Camper zurückkehren und machten daher eine Tageswanderung bis zur Passhöhe (Harries Saddle) und wieder zurück. Ein Ausflug mit superschönen Landschaften.
Nach Glenorchy fuhren wir weiter zum Mount Cook National Park. Obwohl der höchste Berg Neuseelands eine sehr schöne Kulisse bildet, waren wir vom Village eher etwas enttäuscht. Es gibt dort nicht viel mehr als ein Visitor Center und ein Hotel. Die Wanderungen in der Gegend sind entweder Spaziergänge oder alpine Bergtouren. Daher haben wir uns entschieden direkt weiter an den Lake Tekapo zu fahren. Dort in der Nähe auf dem Mount John liegt das wohl bedeutendste Observatorium südlich des Äquators. Natürlich liessen wir uns dies nicht entgehen und schauten uns auf einer geführten Tour den Sternenhimmel an. Die Erklärungen, welche wir erhielten, waren wirklich interessant und lehrreich. So interessant, dass wir am nächsten Morgen gleich nochmals den Mount John besuchten und uns die Teleskope bei Tageslicht anschauten. Wiederum waren einige Astronomie-Begeisterte anwesend, von denen wir eine weitere Lektion Sternkunde erhielten.
Über Hanmer Springs, wo wir uns mit einer Zwei-Pässe Biketour das Bad in den warmen Quellen verdienten, fuhren wir weiter an die Ostküste nach Kaikoura. Hier durften wir das
Albatrosse
letzte grosse Highlight unserer Neuseelandreise erleben: wir konnten mit den Delphinen schwimmen gehen. Da vor der Küste Kaikoura’s zwei Meeresströmungen aufeinandertreffen, wird aus der Tiefe nährstoffreiches Wasser an die Oberfläche gebracht. Dies führt zu einer ausserordentlich vielfältigen Tierwelt. Von den kleinsten Fischen über Delphine und Wale, Robben und Albatrosse gibt es hier alles. Nach einem kurzen Briefing ging’s für uns also los. Ein Boot brachte uns aufs Meer hinaus und schon bald trafen wir auf eine 200 köpfige (oder eher flossige) Delphinschule. Mit Wetsuit und Schnorchel sprangen wir ins Wasser und konnten eine ganze Weile mit den Meeressäugern herumtummeln. Allerdings zeigten sie uns schonungslos auf, wie träge wir im Wasser sind, es war unmöglich mit ihnen mitzuhalten. Das Erlebnis war einmalig.
Die letzte Fahrt im Camper entlang der Küste nach Christchurch genossen wir dann natürlich nochmals speziell. Sie verging allerdings viel zu schnell und wir mussten uns wieder ans Putzen und Packen machen. Die Camperabgabe verlief problemlos und wir bezogen für die letzten zwei Tage ein kleines Zimmerchen in der Jugendherberge von Christchurch. Da wir die Stadt aber bald einmal gesehen hatten, entschlossen wir uns nochmals zu einer Aktivität etwas ausserhalb. In einem Seilpark angelten wir uns in schwindelerregender Höhe zwischen den Baumkronen hin und her. Und das bei nochmals richtig sommerlichen 30°. Ein schöner Abschluss!