Cairns nach Brisbane

Zurück aus Cape Tribulation freuten wir uns auf das Tauchen. Und das zu Recht, die Tauchgänge am Great Barrier Reef waren sensationell. Als erstes durften wir das Riff von oben bestaunen: mit einem Kleinflugzeug wurden wir auf 300m über Meer nach Lizard
Spoilsport
Island geflogen. Dort angekommen erwartete uns die Crew der Spoilsport, unserem Tauchboot für die nächsten drei Tage. Gleich der erste Tauchspot war ein Highlight: Cod Hole. Der Ort ist bekannt für seine riesigen Cods (Dorsche). Aber auch auf den weiteren Tauchgängen gab es Fische und Korallen in allen Formen und Farben zu bestaunen. Leider vergingen die drei Tage sehr schnell und wir kamen wieder – diesmal über den Seeweg – in Cairns an.
Gespannt waren wir nun auf unser Zuhause für die nächsten sieben Wochen, am 27. August konnten wir den Camper übernehmen. Etwas kleiner als das Motorhome in Kanada, aber dennoch genug gross für uns zwei. Nachdem wir uns im Woolworths (australische Migros) und vor allem auf dem Früchtemarkt mit Lebensmittel eingedeckt hatten, machten wir uns auf Richtung Süden. Unser erstes Ziel lautete Mission Beach. Bestimmt ein schöner kleiner Ort mit langen, weissen Sandstränden, wenn das Wetter stimmt. Den Reiseführern und Werbeflyern zufolge soll hier an 320 Tagen im Jahr die Sonne scheinen. Die Ausnahme bestätigt ja bekanntlich die Regel und so sind wir gleich nach Townsville weitergefahren, wo wir den Camper stehen liessen und für zwei Tage nach Magnetic Island gingen. Auf der Insel gab es viele schöne Strände und Buchten, welche teilweise menschenleer waren, da sie nur zu Fuss oder per Kajak erreichbar waren. Entsprechend haben wir einige kleine Wanderungen unternommen. Aber auch die Tierwelt war super:
Magnetic_Island
Wallabys, Opossum und unzählige Vögel. Wir haben sogar unseren ersten Koala entdeckt.
Airlie Beach und damit natürlich auch die Whitsundays waren unsere nächsten Ziele. Hier wollten wir für einige Tage die Segel hissen und von Insel zu Insel schippern. Gleich nach unserer Ankunft haben wir uns daher durch die unzähligen Flyer der verschiedenen Anbieter gekämpft und uns für eine Dreitagestour mit der Anaconda III entschieden. Leider hatten wir dieses Mal nicht so viel Glück mit unserer Wahl. Beim Buchen wurde uns so einiges zu viel versprochen, statt in den Buchten der Inseln sind wir die ganze Zeit am Riff draussen vor Anker gelegen und statt Segeln stand Tauchen auf dem Programm. Wobei die Tauchgänge gegen die Strömung und an weniger schönen Orten nicht sehr spassig waren (okey, wir sind verwöhnt). Hinzu kam eine nicht motivierte Crew. Alles in allem sind wir die drei Tage auf dem Schiff mehrheitlich abgesessen.
Zurück auf dem Festland haben wir mit Schrecken festgestellt, dass wir in den knapp zwei Wochen noch nicht sehr viel weiter südlich gekommen sind. Daher hiess es nun erst einmal etwas Autofahren. In Bundaberg machten wir als nächstes Halt. Zuckerrohr wurde bereits seit Cairns links und rechts des Highways geerntet, aber in Bundaberg stehen die grossen Zuckermühlen. Nicht nur das, auch Rum wird hier hergestellt und natürlich haben wir eine Destillerie besucht. Auf dem Weg Richtung Fraser Coast machten wir einen Abstecher nach Agnes Water und Town of 1770. Im Jahr 1770 ist hier James Cook auf seiner Entdeckungsreise das erste Mal in Queensland an Land gegangen. Und dies mit gutem Grund: das Örtchen besteht zwar heute noch aus nicht viel mehr als einem Hafen, aber es gibt kilometerlange und teilweise menschenleere Sandstrände. Bei super Wetter haben wir hier zwei Tage genossen.
Gespannt waren wir auf Fraser Island, der grössten Sandinsel mit Süsswasser-Seen und Regenwald. Leider konnten wir unseren Camper nicht mitnehmen, da nur 4WD Fahrzeuge im Sand weiterkommen. Dieses Mal haben wir uns mit dem Aussuchen einer
Lake_Birrabeen
Tour etwas mehr Zeit gelassen und uns für einen Zweitages Ausflug entschieden. Nach einer kurzen Fahrt mit der Fähre unternahmen wir auf der Insel als erstes einen kurzen Walk durch den Regenwald. Bei dem schönen Wetter kam dann eine Abkühlung im Lake Birrabeen sehr gelegen. Am zweiten Tag fuhren wir weiter Richtung Norden auf dem Ocean Highway, eine Art Strandautobahn, mit 80km/h wird hier dem Meer entlang durch den Sand gefahren. Unterwegs konnten wir das Wrack der Maheno bestaunen, welches seit 1935 im Sand vor sich hin rostet. Am Indian Head Lookout beobachteten wir Schildkröten, Delphine und Wale, die unter uns vorbeischwammen. Dingos haben wir leider keine gesehen, trotzdem hat uns die Insel wirklich sehr gut gefallen.
Wie zwei Landeier, was wir natürlich im Bezug auf die australischen Millionenstädte auch sind, kamen wir uns mitten in Brisbane vor. So viele Leute auf einmal haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Die Tage hier haben wir genutzt um wieder einmal etwas Grossstadt-Luft zu schnuppern und unsere weiter Reise etwas zu planen.

Alles in allem sind wir froh wieder im Camper unterwegs zu sein und das Gepäck nicht mehr alle paar Tage aus- und einpacken zu müssen. Die Campingplätze hier gefallen uns ebenfalls. Praktisch alle sind mit BBQ-Grillen ausgestattet an denen man sich am Abend trifft.