Melbourne nach Adelaide

In Melbourne angekommen, haben wir uns zuerst einen Caravan Park gesucht, von dem aus Downtown gut mit dem Bus erreichbar ist. Da in Australien Radrennen nicht zum Thema Nummer 1 gehören, haben wir erst kurz vor Melbourne erfahren, dass die Weltmeisterschaften zufälligerweise genau diese Woche hier stattfinden. Natürlich wollten wir uns das nicht entgehen lassen, zumal die Schweiz mit Fabian Cancellara gute Aussichten auf eine Medaille hatte. Daher sind wir also am Donnerstag nicht zuerst in die
Cancellara
Stadt, sondern in rot-weiss gekleidet mit dem Zug nach Geelong gefahren, wo das Zeitfahren stattfand. Nachdem wir etwas auf dem Festgelände herumgeschlendert sind und uns den Start einiger Fahrer angesehen hatten, war es um 16:18 Uhr endlich soweit: Fäbu wurde ins Rennen geschickt. Auf der Zielgeraden konnten wir uns zwei gute Plätze ergattern (es hatte nicht wirklich viele Leute, da die Aussies alle dem Football-Final vom Wochenende entgegenfieberten). Richtig spannend wurde das Rennen zwar nicht, aber das konnte uns egal sein, denn Cancellara hatte alles im Griff und wiederum mit einem riesen Vorsprung gewonnen. Nach dem Rennen trafen wir einige Auslandschweizer aus Adelaide und Canberra. Mit Fahnen, Kuhglocken und unseren Schweizer T-Shirts machten wir uns auf Richtung Siegerehrung. Und plötzlich wollten alle ein Foto mit uns und auf der Reporter-Tribüne wurden die Mikrofone Richtung Glockengeläute gedreht. Es war richtig spassig!
Nach dem erfolgreichen Ausflug nach Geelong verbrachten wir den nächsten Tag mit Sightseeing in Melbourne. Wir genossen einen Spaziergang durch den Victoria Market, die Shopping-Malls, die zahlreichen schönen Arkaden und entlang der zur Mittagszeit gut besuchten Flusspromenade. Tags darauf fuhren wir weiter ins Wilson Promotory, einem Nationalpark ca. 200km südöstlich von Melbourne. Wir verbrachten dort bei blauem Himmel zwei superschöne Tage mit Wanderungen die uns zu einem Aussichtspunkt über das ganze Promotory und entlang einer fast mediterranen Küstenlandschaft führten. An Wildlife mangelte es auch hier nicht und wir konnten Vögel, Wallabies, Kängurus, Possums und Wombats beobachten. Vom Prom (wie das Wilson Promotory von den Locals genannt wird) aus machten wir uns auf zum zweiten Naherholungsgebiet von Melbourne, Philipp Island. Nebst vielen schönen Klippenlandschaften, welche einem an Irland erinnern, gibt es hier etwas, das man sich nicht entgehen lassen darf: die Penguin Parade. Hunderte Pinguine kommen hier nach Sonnenuntergang von der Fischjagd zurück zu ihren Nistplätzen. Ein imposantes Schauspiel, wie die kleinen Pinguine über den Strand watscheln und von ihren an Land gebliebenen Partnern erwartet werden.
Von hier aus führte uns die Reise weiter zur berühmten Great Ocean Road zwischen Torquay und Warrnambool. Wir genossen die Fahrt entlang der Klippen und übernachteten auf einem Campground direkt am Meer. Unterwegs machten wir einige
GreatOceanRoad
Stopps bei pittoresken Leuchttürmen und für kurze Walks auf denen wir zahlreiche Koalas entdeckten. Natürlich bahnten wir uns auch einen Weg durch die Touristenmassen um einen Blick und das eine oder andere Foto von den Twelve Apostles zu erhaschen. Die Apostel sind Felsen, welche vom Meer aus der Küste heraus gespült worden sind. Allerdings stehen heute nur noch halb so viele, der Rest ist eingestürzt.
Über Warrnambool fuhren wir weiter etwas landeinwärts in den Grampians National Park. Mit vielen Wäldern und Hügeln lädt dieser Nationalpark förmlich zum Wandern ein. Allerdings spielte das Wetter nicht mit, es war kalt und nass. Daher entschieden wir uns nach dem Besuch einiger Aussichtspunkte und einem kurzen Walk wieder an die Küste zu fahren. Dort fuhren wir ohne Umwege nach Cape Jervis, wo die Fähre nach Kangaroo Island bereits wartete. Diesmal hatten wir wieder Glück und das Wetter zeigte sich von der besten Seite. Zuerst fuhren wir ganz in die westliche Ecke der Insel, wo wir im Flinders Chase National Park campten und leider erfolglos nach einem Platypus Ausschau hielten. Nachdem wir uns Tags darauf in der Little Sahara Desert auf den Sandboards versuchten, ging’s weiter zu den Australian Sea Lions. Da wir etwas spät waren und all die Tagestouren aus Adelaide bereits wieder auf dem Rückweg waren, kamen wir in den Genuss einer Privattour. Paul, unser Guide, führte uns dem Strand entlang durch die Seelöwenkolonie und erklärte uns so einiges. Am letzten Tag auf der Insel schauten wir uns die Klippen und den Leuchtturm im Osten am Cape Willoughby an. Eine schöne Landschaft, welche uns wiederum an Irland erinnerte.
Nach dem Ausflug nach Kangaroo Island fuhren wir weiter nach Adelaide. Hier mussten wir zuerst unseren Camper für die Rückgabe reinigen und waren zum ersten Mal (ausser an der Tankstelle) froh darüber, dass dieser kleiner war als in Kanada. Für Sightseeing in Adelaide hatten wir anschliessend nur noch wenig Zeit, bevor unser Flug nach Sydney startete. Viel zu sehen gab es unserer Meinung nach aber sowieso nicht.

Zum Schluss unserer Australien Reise durften wir noch fünf Tage in Sydney verbringen. Super, dass Seraina hier noch Verwandte hat, so kamen wir in den Genuss von Markus‘ Gastfreundschaft. Eine kurze Bootsfahrt brachte uns von seinem Zuhause jeweils direkt ins Zentrum. Vom Circular Quay aus sind wir viel durch die Strassen von Downtown Sydney geschlendert. Aus den Parks und von der Fähre aus schauten wir häufig auf die
HarbourBridge
spektakuläre Kulisse von Harbour Bridge und Sydney Opera. Letztere haben wir während eines Konzerts auch von innen bestaunt.
Am Sonntag nahm uns Markus mit nach Manly. Nach einer schönen Schifffahrt genossen wir den Strand, die Bars und die schöne Aussicht. Halb Sydney hatte angesichts des guten Wetters die gleiche Idee, was uns jedoch nicht störte, wir haben uns sehr amüsiert. Wieder zurück in der City führte uns Markus durch Chinatown wo wir ein feines uigurisches Abendessen genossen. Der nächtliche Heimweg führte uns über die schön beleuchtete Harbour Bridge mit Blick auf die Oper. Natürlich haben wir auch das Aquarium besucht und nochmals alle Fische studiert, die wir zuvor beim Tauchen am Great Barrier Reef getroffen hatten. Am Mittwochmorgen mussten wir uns leider von Markus und Nibbler (seine absolut geniale Katze!) verabschieden, um nach Neuseeland weiterzureisen.
Vielen Dank Markus für deine Gastfreundschaft, die vielen Cafes, Restaurants und Bars und die schönen Plätze mit traumhafter Aussicht, die wir alleine nie gefunden hätten. Es war eine tolle Zeit!